Wir haben es geschafft - nach einem mehrere Monate andauernden Prozess haben wir nun unsere GWÖ-Zertifizierung abgeschlossen!
Es war ein spannender Weg, bei dem wir viel gelernt haben und wir sind mächtig stolz auf uns. Gleichzeitig heißt es nun für uns “Ran an die Arbeit”, denn wir haben einige Ver-besserungsmöglichkeiten und Potenziale identifiziert, mit denen wir uns in den kommenden Monaten beschäftigen werden. Auf unserem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit und Transparenz möchten wir dich gerne mitnehmen und dafür fangen wir am Besten ganz vorne an.
Was bedeutet GWÖ eigentlich und wofür steht die Zertifizierung?
Die Abkürzung GWÖ steht für Gemeinwohl-Ökonomie und beschreibt ein neues Verständnis der Wirtschaft, in dem die Wirtschaft der Umwelt und den Menschen dient.
Bei dem derzeitigen Wirtschaftsmodell werden wir Menschen und die Umwelt als Ressourcen für die Wirtschaft genutzt. In dieser kapitalistischen Welt ist es das Ziel zu wachsen und Gewinne zu maximieren, indem Wettbewerb und Effizienz gesteigert werden. Dies geht häufig mit einem rücksichtslosen und verantwortungslosen Verhalten einher, worunter Menschen und Umwelt leiden. Die GWÖ möchte diesem industriellen Fokus der Wirtschaft mit einem neuen gemeinwohlorientierten Verständnis entgegen treten. Wir sollen nicht mehr der Wirtschaft dienen, sondern die Wirtschaft soll uns Menschen und der Umwelt dienen.
In anderen Worten bedeutet dies, dass die neue Wirtschaft einen Mehrwert zum Wohle der Gemeinschaft erwirtschaften soll. Die Grundlage dafür bilden die gemeinsamen Werte Menschenwürde, Solidarität & Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz & Mitentscheidung.
Die GWÖ ist eine Bewegung mit einem Netzwerk von Mitgliedern, Berater:innen und Unternehmen, die sich für die Verbreitung dieses neuen Wirtschaftsmodells einsetzen. Dies geschieht durch Information, Beratung, Lobbyismus und die Zertifizierung von Unternehmen. Und hier kommen wir, CARRY, ins Spiel.
Wie funktioniert der Zertifizierungsprozess?
Wir haben uns GWÖ-zertifizieren lassen und haben dafür gemeinsam mit einer Beraterin und einer Peer-Gruppe, bestehend aus drei weiteren Unternehmen, einen über mehrere Monate andauernden Zertifizierungsprozess durchlaufen. Bei diesem Prozess wurden nicht nur unsere Produkte, sondern auch das gesamte Unternehmen mitsamt unserer Interaktionen mit unserem Umfeld gründlich unter die Lupe genommen.
Der Zertifizierungsprozess basiert auf einer Matrix, die ethisch-nachhaltige Werte mit den Berührungsgruppen eines Unternehmens gegenüberstellt. Die vier Werte stellen die grundlegenden Werte der Gemeinwohlökonomie dar, also die Werte nach denen jedes Unternehmen handeln sollte. Die fünf Berührungsgruppen beziehen sowohl die direkten Mitarbeitenden und Eigentümer:innen, als auch das externe Umfeld (Lieferant:innen, Kund:innen und gesellschaftliches Umfeld) mit ein.
Quelle: https://germany.ecogood.org/tools/gemeinwohl-matrix/
Für jedes Matrixfeld haben wir innerhalb unserer Peer-Gruppe bewertet, wie stark sich die jeweiligen Unternehmen bereits für das Gemeinwohl einsetzen. Dafür haben wir vorgestellt, was wir bereits tun und wurden dann von unserer Gruppe mit kritischen Fragen durchlöchert. Nach einer ausgiebigen Diskussion folgte eine Selbsteinschätzung und eine Bewertung durch die Gruppe. Durch den Austausch in der Peer-Gruppe wurden einige Verbesserungspotenziale und Synergien identifiziert.
Zu jedem Matrixfeld haben wir alle relevanten Punkte und Diskussionen schriftlich in einem GWÖ-Bericht festgehalten. Dieser Bericht wurde dann von den Auditor:innen der GWÖ geprüft und nach einem Punktesystem bewertet. Der Bericht ist nicht nur für die Zertifizierung relevant, sondern ist auch als Gemeinwohl-Bilanz öffentlich einsehbar und dient als Ergänzung zu der klassischen, rein finanziellen Bilanz.
Mehr über das Ergebnis unseres Zertifizierungsprozesses, über Details aus unserem GWÖ-Bericht und über die Action Points, die wir für uns aus dem Zertifizierungsprozess mitgenommen haben, kannst du in Kürze in unserem nächsten Blogpost lesen.